Der liebe Kollege Fischer schreibt über die neuen Ausgabe von EXOT und die “Kunst der Pointe“. Wir danken!
Vielmehr ist der Exot ein Buch, eine vollwertige Anthologie, in der sich zwei, drei wirkliche Entdeckungen verstecken, und selbst die durchschnittlichen Texte – was ja für eine Anthologie nicht immer selbstverständlich ist – lesbar sind. Das Schöne daran ist, wie sehr die Texte sich fast allesamt von pointenverliebten Lesebühnen- oder Slamtexten unterscheiden, und die eher subtileren, feineren Ecken der Komik ausloten, jeder auf seine Weise: Alle Texte im Exot sind ernst gemeint. Aber sie nehmen sich selbst dabei nicht ernst, sie tappen nicht in die melancholische Ernsthaftigkeitsfalle, in der verkunstete junge Literatur sich gerne mal suhlt. Das macht den Exot zu einem tatsächlichen Exoten, zu einer Anthologie, die sich wirklich lohnt zu lesen: Wer lachen will, kann lachen. Und wer sich anschauen will, wie das geht, etwas ernst zu meinen, aber es nicht ernst zu nehmen, für den ist der Exot ein luftig-lockeres Soufflé von einem Lehrstück.